Rassegeflügelzüchterverein Doberlug-Kirchhain
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Vereinsgeschichte |
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Als Geburtsjahr der organisierten Rassegeflügelzucht im Ortsteil
Kirchhain wird das Jahr 1909 angesehen. Genauere Tag- und Monatsangaben konnten noch
nicht ermittelt werden. Der Kaninchenzüchterverein wurde bereits 1908 ins Leben
gerufen und im Folgejahr schloßen sich die Rassegeflügelzüchter diesem
Verein an. Somit bildeten zwei Interessengruppen einen funktionierenden Verein, so wie es
in mitgliederschwachen Regionen auch heute noch durchaus üblich ist. Herauszufinden
in welchem Jahr die Trennung in eigenständige Vereine erfolgte, ist bisher leider
noch nicht gelungen, allerdings wurde in der Mitgliederversammlung vom 10.02.1926 unter
Punkt 2 Zusammenschluß beider Abteilungen folgendes vermerkt:
"Über einen etwaigen Zusammenschluß mit der
Kaninchenabteilung entspinnt sich eine lebhafte Auseinandersetzung. Die Versammlung ist
sich darüber einig, daß die Abteilungen wie bisher getrennt arbeiten
sollen."
Unsere exakten Nachweise gehen auf das Jahr 1923 zurück, da seitdem
Protokollbücher existieren. Bekannt ist aber auch, daß Herr Max Liebe schon
seit 1905 Römertauben züchtete und zu großen Erfolgen kam.
Die Rassegeflügelzüchter haben sich von Anfang an den Idealen
der Geflügelzucht, nämlich die Förderung der Rassen- und Farbenvielfalt,
die es zur Gründungszeit schon sehr ausgeprägt gab, zu stärken und
auszubauen sowie den heutigen Leitsatz "Durch Leistung zur Schönheit" zum
Fahnenspruch erklärt.
Die Organisation des Vereins wurde sehr ernst genommen und so konnte sich
der Verein auch steigenden Mitgliederzahlen erfreuen. Den Vorsitz nahmen folgende
Personen seit der Nachweisführung wahr:
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Am 26. Juli 1930 wurde die Gründung einer Jugendgruppe beschlossen.
Den Vorsitz übernahm ab
01. August 1930 Herr Gustav König. Vor dem zweiten Weltkrieg wurden die Versammlungen in wechselnden
Räumlichkeiten durchgeführt. Die Versammlungsstätten waren
vorzugsweise:
bei I. Hensel
im Schützenhaus beim Zuchtgenossen Flämig im Hotel Deutscher Hof in der Reichsbrauerei im Ausflugslokal Waldhufe bei Herzogs in Doberlug im Turnerheim Chausseestrasse Nach dem Krieg waren die Haupttreffpunkte im Wechsel bei
Karl Dietrich
bei Müllers im Deutscher Hof im Schützenhaus Letzteres wurde das stabile Vereinslokal von Mitte der fünfziger bis
Mitte 60er Jahre. Danach folgten wieder Wechsel mit
Gaststätte Marticke
Gaststätte Henschel HOG Kulturhaus bis wir schließlich unsere Bleibe im heutigen Vereinsheim, Am
Hagwall 24, im Ortsteil Kirchhain fanden.
Dieses Vereinsheim ging schon im Oktober 1975 in den gemeinsamen Besitz
mit dem Ziergeflügel- und Exotenzüchterverein über, unsere erste
Versammlung konnte aber erst am 26.05.1978, d.h. 3 Jahre später, nach
Überwindung der bürokratischen Hindernisse durchgeführt werden.
Auch der Rassegeflügelzüchterverein mußte sich oftmals dem
Wandel der Zeiten beugen, so erinnert das Protokoll vom 12.03.1923 vom wahrscheinlich
höchsten Kassenbestand den es jemals gab und geben wird, es wurde das Ergebnis der
letzten Ausstellung bekanntgegeben:
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Leider werden wir diese Zahlen nicht erleben können, allerdings
beruht dieses Ergebnis natürlich auf die damalige Inflation.
Ebenfalls hinterließ das Dritte Reich seine Spuren in unserer
Vereinsgeschichte: Am 10.06.1939 wurde die letzte Versammlung vor Kriegsbeginn mit einem
bezeichnenden dreifachen "Sieg Heil" auf den Führer beendet.
Erst am 01.07.1946 schlug die Wiedergeburtsstunde des
Rassegeflügelzüchtervereins Kirchhain. Um sofort ans Aufbauwerk zu gehen,
trafen sich alte und neue Mitglieder, wie Karl Hennig, Otto Franke, Kurt Schmidt, Walter
Läber, Franz Heinrich, Helmuth Wagner, Otto Peisker, Hermann Eichhorn, Alfred Hennig
und wählten aus ihrer Mitte folgenden Vorstand:
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In der Folgezeit fand man immer wieder im Protokollbuch den
Tagesordnungspunkt "Aufnahme neuer Mitglieder". In den zwanziger Jahren zählte der
Kleintierzuchtverein ca. 20 Mitglieder. Die mitgliederstärkste Zeit wurde in den
60er Jahren mit über 50 Zuchtfreunden erreicht und pendelte sich später auf 25
bis ca 30 Vereinsfreunde ein, wobei 1970 mit 15 Jugendzüchter nochmals einen neuen
Rekord zu verzeichnen war.
Wo kann sich aber die Vereinsarbeit besser wiederspiegeln als auf unseren
Ausstellungen. 1920 wie auch heute war die Ausstellungssaison als Höhepunkt des
Zuchtjahres organisatorisch abzuklären. Vereinsausstellungen hatten ebenso ihren
Stellenwert wie auch die Kreisausstellung und Landesausstellung. So erinnert eine Urkunde
in unserem Vereinsheim an die Vereinsausstellung 1926, wo Herr Max Liebe diese des
Kreisverbandes Luckau, heute Kreisverbandsehrenpreis, für beste Gesamtleistung mit
seiner Taubenzucht in Empfang nehmen konnte.
1966 kann man als Etappenschritt zur Beendigung einer Vereinsära bezeichnen. Im
November fand die letzte Rassegeflügelausstellung in der Vereinsgaststätte
Schützenhaus statt. Durch das Ableben unseres Mitglieds und Besitzer des
Schützenhauses, Karl Wilde, mußte ab 1967 wieder das HOG Kulturhaus als
Ausstellungsort in den Vordergrund rücken. Dies begann mit der größten
Rassegeflügelausstellung, die je in Doberlug-Kirchhain durchgeführt wurde,
nämlich der 1. Bezirksjugendschau des Bezirkes Cottbus mit 1100 Tieren. In den
Folgejahren konnte mit der 3. Bezirksjugendschau zwar nochmals eine Ausstellung dieser
Kategorie zu uns verpflichtet werden, reichte aber an die 67er Schau nicht heran.
In der Folgezeit wechselten sich Kreis- und Ortsschauen oftmals in
Verbindung mit Sonderschauen der Spezialzuchtvereine ab. Die Danziger
Hochfliegertaubenzüchter sollten in Doberlug-Kirchhain ihr zweites Zuhause finden.
Zwischenzeitliche Wechsel der Ausstellungsorte zu den benachbarten Dörfern
Werenzhain, Frankena und Hennersdorf sollten diesen Hauptausstellungsort Kulturhaus bis
1985 nicht in Frage stellen.
Durch schwieriger werdende Beschaffungsmaßnahmen und in Abstimmung
mit den Schulen und der Stadt Doberlug-Kirchhain konnte ab 1986 die Turnhalle
Waldhufenstraße als Ausstellungsort gewonnen werden, in der bis zum heutigen
Zeitpunkt diese Veranstaltungen durchgeführt werden.
Höhen und Tiefen , auch finanzieller Art gab es in unserem Verein. An
zwei sei an dieser Stelle erinnert: 1989 führten wir unsere Schau gerade zu dem
Zeitpunkt durch, als sich die Grenzen zu Westeuropa für alle Deutschen
öffneten. Hunderte, wenn nicht sogar Tausende standen am Rathaus Schlange um ihren
Paß zu bekommen oder fuhren mit der völlig überforderten Reichsbahn
Richtung Berlin. Nur unsere Ausstellung besuchten sehr wenige Bürger. Das bedeutete
eine finanzielle Katastrophe für unseren Verein, an deren Auswirkung wir noch Jahre
danach zu arbeiten hatten.
Übertroffen wurden unser damaliges Ergebnis in negativer Hinsicht von
der größten Rassegeflügelschau der westlichen Niederlausitz im Jahre
1959, durchgeführt im Schützenhaus in Kirchhain mit sage und schreibe einen
Überschuß von 2,60 Mark.
Überregional wurde unser Verein schon immer würdig vertreten und
hat seine Spuren überall hinterlassen. Genannt seien an dieser Stelle die Grüne
Woche und die Cypriaschau in Berlin, welche aktiv hauptsächlich von 1920 bis 1960
von unseren Mitgliedern als Ausstellungs- und Informationszentrum genutzt wurden. Alle
Landesschauen, ob in Cottbus, Guben, Dresden oder Leipzig, letztere hatte sich ab den
70ger Jahren zur Lipsia und Siegerschau entwickelt, konnten mit großem Erfolg
beschickt werden. Unvergessen sind die vielen Siegertitel und deren Feiern. Heute sind es
die Junggeflügelschau Hannover, die Nationale in Dortmund, Nürnberg, Ulm oder
Leipzig wie auch unsere Landesverbandsschau in Paaren/Glien, die Regionalschau in Tettau
oder die Spreewaldschau in Cottbus.
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